35
Mädchen. Eine Krone. Die Chance ihres Lebens.
Cover
Über das Cover muss ich
wohl nicht viel sagen. Es ist einfach himmlisch !
In der Mitte sieht man
ein Mädchen in einem türkis-blauen Kleid. Der Hintergrund sieht so
aus, wie wenn man das Mädchen vor mehrere Spiegel gestellt hätte,
sodass sich unendlich viele Spiegelbilder ergeben (ich hoffe ihr
wisst was ich meine :D). Der Trick dabei ist, dass man eben nur das
Gesicht des Mädchens im Vordergrund sieht, die der Spiegelbilder
jedoch nicht. Dadurch entsteht für mich der Eindruck, dass es sich
auch um andere Mädchen handeln könnte. Zudem erinnert mich das
Cover sehr an eine Szene aus dem Buch, in der alle Mädchen in einem
großen Saal zurecht gemacht werden und jede ihre Nische mit ihrem
Spiegel hat.
Die
Autorin
Kiera Cass studierte
Geschichte an der Radford University und lebt mit ihrer Familie in
Blacksburg, Virginia. Wenn sie nicht schreibt, liest oder tanzt sie
sich durchs Leben und isst sich durch Kuchenberge. Selection ist der
erste Band ihrer Trilogie. Mehr über sie
erfahrt ihr auf ihrer
Website: www.kieracass.com
Die
Handlung
Es ist wieder soweit! Die
neue Staffel von 'der Bachelor' beginnt! So oder so ähnlich könne
wohl die Werbung für Selection aussehen.
In Illeá, dem
Nachfolgestaat, des durch den vierten Weltkrieg zerstörten Amerikas,
besagt nämlich eine Tradition, dass der männliche Thronfolger sich
eine Frau aus dem normalen Volke zur Ehefrau erwählen muss. Und da
Illeá natürlich viele schöne Mädchen im heiratsfähigen Alter
hat, wird eine Auswahl von 35 'erwählten' Mädchen getroffen. In
einer Art 'Casting' kann sich der Thronfolger Prinz Maxon nun
entscheiden, wer seine Gattin und damit die nächste Königin werden
wird.
America Singer, die einer
der niedrigen Kasten im System angehört, ist auch unter den
Erwählten und ist, wie sie selbst sagt, 'aus Versehen' in die engere
Auswahl gekommen. Denn eigentlich hat sie ihren Traumprinzen in
Aspen ja schon gefunden, der sie jedoch kurt vor der Bekanntgabe der
35 Erwählten verlässt. Verletzt durch die Trennung nimmt America
ihr Los an in der Hoffnung Aspen dadurch vergessen zu können.
Tatsächlich wird Palast
der Königsfamilie nach und nach zu einem Zufluchtsort für sie, an
dem sie ihren Liebeskummer vergessen kann.
Zudem bekommt Americas
Familie, für jede Woche die America im Palast bleibt, Geld
zugeschickt und das haben sie als Angehörige der niederen Kasten
sehr nötig.
Und so kämpft sie
eigentlich nicht wie die anderen Mädchen um Prinz Maxons Herz oder
um die Krone, sondern darum so lange wie möglich im Palast zu
bleiben und so ihre Familie zu unterstützen. Schließlich entwickelt
America doch zarte Gefühle für Maxon, kann aber gleichzeitig mit
Aspen nicht abschließen, und so entsteht ein ziemliches Gefühlschaos
in ihr. Für was kämpft sie wirklich beim Casting? Und wen will sie
wirklich? Aspen oder Maxon?
Meine
Meinung
Dieses Buch war definitiv
ein Coverkauf :D „Sowas wie die Buchversion von 'der Bachelor'. Wie
setzt man das wohl um?“, ging mir beim Lesen des Klappentitels
durch den Kopf. Mit der Umsetzung bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Es hat ungefähr dem entsprochen, was ich mir unter der Geschichte
vorgestellt habe: Fernsehauftritte und Interviews mit den Mädchen,
ein großes 'Umstyling', Eifersüchteleien und natürlich Dates mit
Prinz Maxon.
Jedoch ist Maxon kein
überheblicher, oberflächlicher Schnösel wie man das vielleicht
erwarten könnte, sondern eher ein ruhiger, zurückhaltender
Gentleman, der überhaupt keine Erfahrungen mit Frauen hat. Er ist
zwar der typische 'Märchenprinz', aber ich mochte ihn trotz allem.
Er wirkt einfach sehr schüchtern und in vielen Situationen
unbeholfen und das war einfach nur süß! Im Gegensatz zu Aspen, den
ich von Anfang an nicht mochte. Er ist zwar nicht besonders
oberflächlich doch in meinen Augen einfach der typische 'Macho'.
Beide Charakter sind eher einfach gestrickt und so richtig schön
klischeehaft 'good Boy' – 'bad Boy'.
Insgesamt fällt auf,
dass das Buch sehr Klischee und Märchen behaftet ist. Das spiegelt
sich auch in der Sprache wieder. Vorallem in Maxon, der in manchen
Situationen wirklich redet, als ob er aus einem Märchenbuch
entlaufen ist und nun nach seinem Einhorn sucht.
Dagegen ist America
diejenige, die dem ganzen etwas kritischer gegenüber steht und einen
dann wieder aus dem Märchenland zurückholt. Mit ihrer Hilfe schafft
es Kiera Cass, meiner Meinung nach, dem Buch etwas jugendliches und
frisches zu geben und so den Ausgleich zu schaffen. Doch trotz allem
ist auch sie das typische 'Ich-bin-anders-als-die-andern-Mädchen',
was aber nicht unbedingt schlecht ist. Schließlich braucht jedes
Buch doch irgendwo einen Helden?
Außerdem gibt es doch
einen Haufen Bücher mit hohem Kitsch- und Klischeefaktor? Die Frage
ist nur wie man sich dieser Klischees bedient und wie weit der Kitsch
sich in das Gesamtbild fügt? Zwar hätte man an der ein oder anderen
Ecke ein wenig mehr Tiefe in die Charaktere stecken können und hier
und da die Beschreibung von Americas 50stem Abendkleid weglassen
können, aber insgesamt fand ich das Buch in Ordnung. Ich musste mich
zum weiterlesen nicht zwingen und bin schon darauf gespannt, wie es
mit America weitergeht und für wen sie sich letztendlich
entscheidet. Ich denke wäre ich 2-3 Jahre jünger gewesen, hätte
mir das Buch sicher noch besser gefallen.
Diesem Buch gebe ich 3 Kekse!
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